…ist der Beste Start in einen neuen Tag.
Unsere Siedlung in Gattendorf ist – so glaube ich – die am schnellsten wachsende Siedlung im Ort. Seitdem wir 2015 hierher gezogen sind entstanden unzählige neue Bungalows, Einfamilienhäuser und auch der zweite Block unseres Wohnhauses ist mittlerweile fertiggestellt.
Dusty hat – zum Glück – eingesehen, dass es nicht mehr notwendig ist um halb 5 Uhr früh die Morgenrunde zu starten. Wir haben uns jetzt bei ca. 6 Uhr eingependelt. Eine halbe Stunde früher oder später – aber so gegen 6 Uhr, das ist jetzt unsere Zeit. Es liegt in der Natur der Sache, dass andere Menschen – speziell Berufstätige – auch einen „fixen“ Tagesablauf haben.
Der erste Teilabschnitt unserer verschiedenen Gassirunden ist immer gleich. So kommen wir auch immer an einem Einfamilienhaus vorbei in dem ein (Ehe)Paar wohnt. Er so zirka in meinem Alter – also auch schon im Ruhestand -, sie etwas jünger und noch Berufstätig. Kurz nach 6 Uhr fährt sie in die Arbeit.
Etwas ganz normales. Und doch hat das meine Aufmerksamkeit geweckt. Aus einem ganz bestimmten Grund: Jedesmal, wenn wir zu dieser Zeit vorbeikommen, sie zum Auto geht ist auch er dabei. Liebevolle Verabschiedung mit Bussi, sie steigt ein und fährt los, er steht im Garten und winkt ihr nach. Und das nicht ab und zu. Jedesmal wenn wir die Zeit richtig treffen und sie in die Arbeit fährt ist es so.
Obwohl mich das nichts angeht, mir das egal sein könnte, berührt es mich jedesmal. Diese zwei, sich offensichtlich liebenden Menschen, machen aus einem guten Morgen für mich einen schönen Morgen. Gerade in Zeiten wie jetzt.
Und jedesmal ist dann wieder der Text von Desiderata, von Friedrich Schütter (deutscher Synchronsprecher von Ben Cartwright aus Bonanza) in meinem Kopf. Dieses Musikstück hat mir seit 1971 sehr oft, eigentlich immer, geholfen Liebeskummer, schlechte Laune, Demütigungen – also immer wenn es mir so richtig schelcht ging, mich wieder zu normalisieren. Dann noch ein zwei LP’s von Pink Floyd und die Welt war für mich wieder in Ordnung.
Und für alle, die jetzt wissen wollen, was das für Text und Musikstück ist: Hier kommt beides. Zuerst der Text, dann ein YouTube Video mit dem Musikstück.
Geh deinen Weg ohne Eile und Hast,
Und suche den Frieden in Dir selbst zu finden
Und wenn es Dir möglich ist, versuche den Anderen zu verstehn,Sag ihm die Wahrheit ruhig und besonnen,
Und höre ihm zu.Auch wenn er gleichgültig und unwissend ist,
Denn auch er hat seine Sorgen,
Egal ob er noch jung und aggressiv oder oder schon alt und müde ist.Wenn Du dich mit all den anderen vergleichst,
Wirst du feststellen, Du lebst unter Menschen, die
Entweder größer oder kleiner,
Besser oder schlechter sind als Du selbst!Sei stolz auf deinen Erfolg und denke auch an deine Karriere
Aber bleibe bescheiden,
Denn das Schicksal kann sich jederzeit wenden.Sei vorsichtig in deinen Geschäften
Denn die Welt ist voller List und Tücke.
Aber lass dich trotz allem nicht von deinem Weg ablenken.Viele Leute reden von hohen Idealen
Und überall wird Heldenmut angepriesen.
Bleibe Du Selber und heuchle nicht mit Gefühl;Steh der Liebe nicht zynisch gegenüber,
Denn sie ist das einzige was wahr und unvergänglich ist.Sei dankbar über jedes Jahr, das Du erleben darfst
Auch wenn mit jedem Tag ein Stück Deiner Jugend entschwindet,Bereite dich auf den Augenblick vor,
In dem etwas unvorhergesehenes in dein Leben tritt.
Aber zerstöre dich selbst nicht aus Angst vor der Einsamkeit.
Sei immer so, dass Du vor Dir selbst bestehen kannst.Du hast ein Recht auf der Welt zu sein,
Genau wie die Blume, die blüht
Und wie ein Stern in der Nacht.
Doch auf dieser Welt lebst Du nicht allein.
Hast du schon irgendwann mal darüber nachgedacht?Darum schließe Friede mit Gott,
Wo immer er Dir auch begegnet.
Ganz gleich, was das Leben dir auch an Schwierigkeiten auferlegt.Lass nicht durch Lug und Trug deine Ideale zerbrechen.
Liedtext DESIDERATA, Friedrich Schütter
Die Welt ist immer noch schön,
Versuche auf ihr zu Leben und glücklich zu werden!
Vielleicht verabschiedet er sie auch nur so gewissenhaft, weil dann immer seine Hausfreundin aus Bratislava kommt…
Nein Oliver, der ist nicht so. Aber Du weißt ja – so wie der Schelm denkt, so ist er…….