Die Leidenschaft die Leiden schafft

Fußball ist meine Leidenschaft. Nicht aktiv – da halte ich es immer noch wie Winston Churchill: No sports! Als Fan im Stadion sitzen, seine Mannschaft in Aktion zu sehen, die Stadionatmosphäre – das hat schon was. Der Titel heute hat nichts zu tun mit der momentanen Krise, in der meine Mannschaft – der SK Puntigamer Sturm Graz – derzeit steckt.

Leiden schafft Fußball nicht nur mir. Auch nicht nur bei Misserfolgen. Leiden schafft uns Fans einiges. Vieles liegt auch an der heutigen hochtechnisierten Welt. Ein Thema für uns Fußballfans sind immer schon die Schiedsrichter gewesen. Eine Entscheidung gegen die eigene Mannschaft war schon immer und wird immer zu Emotionen führen. Gerade nach der vergangen Bundesligarunde sind die Schiedsrichter wiedereinmal in den Mittelpunkt gekommen. In etlichen Wiederholungen, extremer Verlangsamung, mit Einblendung von Hilfslinien wird dem Schiedsrichterteam eine Fehlentscheidung nachgewiesen.

Sind Schiedsrichter heute so viel schlechter?

Ich sage nein! Fehlentscheidungen hat es schon immer gegeben. Sie gehören dazu wie der Ball, das Tor, die Eckfahne, das Spielfeld. Nur seit einigen Jahren haben sich die Medien – insbesondere das Fernsehen – in Ihren Möglichkeiten stark verändert. Wiederholungen, Zeitlupen, Standbilder, grafische Einblendungen – das alles hat es vor gar nicht so langer Zeit nicht gegeben. Auch früher wurden Schiedsrichterentscheidungen diskutiert und kommentiert.

Wenn eine Szene mehrmals aus verschiedenen Blickwinkeln in Standbilder zerlegt wird, dann ist es einfach zu sagen: Das war eine Fehlentscheidung. Ich glaube fest daran, dass normalerweise (Ausnahmen durch Bestechung etc. hat es leider schon gegeben – aber wirklich nur Ausnahmen) jeder Schiedsrichter und Assistent seine Aufgabe nach bestem Wissen und Gewissen wahrnimmt.

In vielen Kommentaren von heute schon älteren „Experten“ hört man sehr oft, dass sich der Sport im Allgemeinen aber auch Fußball im Laufe der Zeit immer mehr weiterentwickelt hat. Die Technik wurde besser, das Spiel schneller. Die Schiedsrichter arbeiten heute aber fast noch so wie zu Beginn des Sports. Fast noch so – denn die Kommunikation mit den Assistenten und dem 4. Schiedsrichter wurde durch Funkverbindung verbessert.

Viele Sportarten wurden im Laufe der Zeit mit technischen Hilfsmitteln versehen. War früher die Weitenmessung beim Schispringen durch Weitenrichter macht das heute die Elektronik. Selbst im so vornehmen Tennis hat die Technik Einzug gehalten.  Nur beim Fußball ist alles noch beim Alten. Ich bin mir aber sicher, dass auch in diesem Sport technische Hilfsmittel möglich wären bzw. möglich sein werden. Bis dahin dürfen wir uns weiter ärgern, wenn im Fernsehen wieder genau gezeigt wird, dass der Spieler um Haaresbreite im Abseits war oder der Ball noch nicht mit vollem Umfang über der Linie war.

Ich hätte nichts dagegen, wenn die Medien diese Fehlersuche aufgeben würden. Irgendwann wird auch im Fußball technische Unterstützung möglich sein. Bis dahin wird halt dem Schwarzen Mann der Schwarze Peter gezeigt. Und wir Fans haben einen Grund zu Leiden!

 

Sind die Abenteuer nicht im Kopf dann sind sie nirgendwo

Gedanken zum SK Puntigamer Sturm Graz nach dem Heimspiel gegen SC Rapid Wien

So gut hat es begonnen. 1. Minute – toller Pass von Hadzic auf Beric, dieser läuft in den Strafraum und wird von M. Hofmann gefoult. Elfmeter für Sturm und rote Karte für M. Hofmann. Fast die ganze Spielzeit in Überzahll – und was macht Sturm daraus?

Ein für Rapid verdientes 2:4!

Über das Spiel selbst ist viel auf Sturm12.at zu lesen. Das Spiel selbst habe ich „nur“ im Fernsehen mitverfolgt. Und was ich da gesehen habe macht mich sehr nachdenklich. Rundherum hört man wie gut sich Sturm Graz verstärkt hat. Am Spielfeld sieht man davon sehr wenig. Spieler, die schon tolle Leistungen gebracht haben können keinen Pass mehr spielen, haben keine Ideen – es gelingt fast gar nichts.

Es wird von Zeit gesprochen. Und von Geduld. Nur haben wir noch die Zeit? Auch wenn erst drei Runden gespielt sind: Mit 1 Punkt auf Rang 9 – nur Admira Wacker Mödling ist mit 0 Punkten noch schlechter. Da wird es nicht mehr lange dauern und die Geduld wird am Ende sein. Nur was soll dann kommen? Ein neueer Trainer? Eine neuer Vorstand? Ein neuer Geschäftsführer Sport?

Ich kann nur hoffen, dass nichts davon eintritt. Die große Kunst des Betreuerteams wird sein, die Verunsicherung, die offensichtlich in allen Köpfen ist, so schnell wie möglich zu eliminieren. Ein Mentaltrainer – ob der etwas hilft? Ich würde es begrüßen. Oder irgendetwas anderes, was die Abenteuer wieder in die Köpfe der Spieler bringt.

Kommende Woche muss jedenfalls etwas geschehen. Am Samstag spielen wir Auswärts gegen Admira Wacker Mödling! Egal wie – ein Sieg muss her. Bei einer Niederlage wären wir am letzten Tabellenplatz. Dann ist es sicher vorbei mit Geduld und Zeit!

Mit Mut nach vorne spielen

„Mit Mut nach vorne spielen“ ist die Überschrift auf Sturm12.at. Gleichzeitig war es eine Aussage von Trainer Darko Milanic.

Darko Milanic erwartet sich im Spiel gegen Rapid Wien am Sonntag ein “gutes Spiel” seiner Mannschaft. Mit viel Ballbesitz und einem mutigen, aggressiven Spielstil soll den Hütteldorfern die erste Niederlage in der Bundesliga zugefügt werden.

Klingt alles ganz nett. Trotzdem fehlt mir in den Aussagen vom Trainer und Anel Hadzic die Überzeugung. Obwohl positives gesagt wurde sind gleichzeitig Zweifel an dem gesagten für mich festzustellen. Solange Unsicherheiten im Kopf sind, solange wird es am Platz nicht besser sein. Selbstsicherheit, der Glaube gewinnen zu können, das muss jetzt in die Köpfe der Spieler rein. Dafür ist ein Sieg hilfreich, wenn nicht notwendig. Ob der gegen Rapid gelingt?
Gegen Grödig war trotz der Niederlage der Wille und die Einsatzbereitschaft schon besser. Wichtiger als die immer wieder geforderte Zeit ist ein Erfolgserlebnis. Gegen Rapid ist es schwer. Nur wenn es gelingt dann um so schöner!

Rauchender Mieter darf gekündigt werden

Als ich begann diesen Blog mit dem Titel dies & das zu schreiben, hatte ich bedenken regelmäßig (meine persönliches Ziel ist jeden Tag) Themen für einen Eintrag zu finden. Derzeit habe ich keine Probleme welche zu finden. Heute hat mich eine Meldung auf orf.at zu diesem Beitrag bewogen.

Die Schlagzeile „Rauchender Mieter darf gekündigt werden“ interessierte mich als Mensch der diesem Laster frönt sofort. Einem 75-jährigen Mieter wurde nach 40 Jahren der Mietvertrag gekündigt. Belästigung durch Zigarettenrauch sei ein Kündigungsgrund, so das Amtsgericht.

Der 75-jährige Mieter hatte das bestritten. Es habe sich lediglich ein Mieter im fünften Stock beschwert – weit entfernt von seiner Parterrewohnung. Außerdem könne er nichts dafür, dass seine Wohnungstür undicht sei. Allerdings hatte seine Anwältin die Argumente erst nachträglich in das Verfahren eingeführt, und das Gericht hatte sie als unentschuldigt verspätet nicht mehr zugelassen. Deshalb war das Gericht nicht in eine Beweisaufnahme eingetreten. Hätte die Anwältin rechtzeitig bestritten, dass eine unzumutbare Belästigung vorliegt, wäre es an der Vermieterin gewesen, das zu beweisen.

Dieser Absatz birgt die Hoffnung, dass in einem Berufungsverfahren doch noch anders entschieden wird. Nachdenklich hingegen stimmt mich dieser Absatz:

Experten betonen jedoch, dass es sich um Einzelurteil handelt. Das Rauchen in der eigenen Wohnung gilt als höchstrichterlich geschützte persönliche Freiheit. Der Bundesgerichtshof ließ aber 2006 und 2008 ausdrücklich offen, ob „exzessives Rauchen“ als vertragswidrige Nutzung angesehen werden kann. Außerdem hatten Gerichte Nichtrauchern, die sich durch Qualm belästigt fühlten, Mietminderungen zugesprochen.

Was bitte ist exzessives Rauchen? Wie soll das gemessen werden – Anzahl der gerauchten Zigaretten pro Stunde, Tag oder Woche? Eine vertragswidrige Nutzung bewirkt dann eine Kündigung?

Wie eingangs schon erwähnt bin ich selbst Raucher. Ich akzeptiere auch diesbezügliche Einschränkungen meiner persönlichen Freiheit. Zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln, Speisesälen, Taxis, öffenlichen Räumen mit viel Parteienverkehr. Wenn es Regeln, Einschränkung und/oder Verbote gibt, dann sollen diese klar definiert sein. Solange Zigaretten frei verkauft werden und kein adäquater Ersatz vorhanden ist wird es Raucher geben. Die Tabaksteuer in Österreich ist die nach der Mineralölsteuer die zweithöchste Einnahmequelle bei den Verbrauchssteuern: lt. Statistik Austria im Jahr 2012: 1 Milliarde 621 Millionen – in Zahlen 1.621.000.000 – Euro!

Die Argumente, dass Raucher dem Staat „so viel Geld“ kosten, sind meiner Meinung so nicht richtig.  Es gibt eine Studie aus dem Jahr 2008. Da werden 430 Millionen Euro als Defizit angegeben. Ich nehme dieses Ergebnis so hin. Die Berechnung selbst – da hab ich so meine Zweifel. Als Beispiel die Kosten wegen Arbeitsausfall in der Höhe von 1.433.900.000 Euro kann ich nicht nachvollziehen.

Viel mehr wundert und ärgert mich die Tatsache, dass der volkswirtschaftliche Schaden durch Volksdroge Nummer 1 in Österreich – der Alkoholkonsum – immer wieder bagatellisiert wird! Laut einer Studie im Jahr 2011 sind dies 740 Millionen Euro!

Jede Sucht ist schlecht. Darüber gibt es glaube ich nichts zu diskutieren. Wenn ich eine Zigarette rauche möchte ich nur genau so behandelt werden wie der, der ein Bier trinkt!